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Gesunde Zähne von Anfang an

Die Brandenburger Gruppenprophylaxe feierte 30. Geburtstag

Seit 1993 – also nunmehr 30 Jahren – sind die Zahnärztlichen Dienste mit ihrer aufsuchenden Betreuung in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen unterwegs. Sie vermitteln den Kindern, dass und wie Zähne ein Leben lang gesund bleiben können. Dafür haben sie präventive Betreuungskonzepte für die unterschiedlichen Altersstufen, für die Arbeit mit Multiplikatoren und die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt. Wie es der Gesetzesauftrag lt. § 21 SGB V vorsieht, werden die Zähne der Kinder untersucht, über zahngesunde Ernährung informiert, Fluoridierungsmaßnahmen zur Zahnschmelzhärtung durchgeführt und zum regelmäßigen Besuch der Zahnarztpraxen motiviert. Anspruch auf diese Betreuung haben alle Kinder bis zum 12. Lebensjahr und darüber hinaus Jugendliche in Förderschulen.

Die Brandenburger Gruppenprophylaxe hat sich in drei Jahrzehnten zum reichweitenstärksten Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche entwickelt. Ziel dieser Betreuung ist, dass Kinder mit gesunden Zähnen groß werden. Sie sind nicht nur für die Ernährung und regelrechte Gebissentwicklung, Aussehen und soziale Akzeptanz wichtig, sondern sind auch eine Voraussetzung für Spracherwerb, störungsfreies Sprechen und beeinflussen die Bildungschancen der Heranwachsenden. Zahngesundheit ist  Kindergesundheit, denn der Mund ist das Tor zum Körper und die Sprache der Schlüssel  zur Welt.

Immer mehr Kinder im Land Brandenburg werden mit gesunden Zähnen groß. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsbericht „30 Jahre gemeinsam für gesunde Kinderzähne“ den Gesundheitsministerin Nonnemacher anlässlich der Jubiläumsveranstaltung in der der Stadtteilschule „Am Priesterweg“ vorstellte. In den vergangenen 30 Jahren wurden durchgehend über 80% der Kindereinreichungen gruppenprophylaktisch betreut. Ein Betreuungsgrad, der in der Corona-Pandemie dramatisch zurückging, da die Teams der Zahnärztlichen Dienste überwiegend in der Pandemiebekämpfung tätig sein mussten. Wie in dieser Zeit Gruppenprophylaxe gelebt wurde, welche Probleme auftraten und wie sich diese Präventionsstrategie sogar in der Krise bewährt hat, darüber gibt der Bericht ebenfalls Auskunft.

76% der 12-Jährigen haben zum Ende ihrer Grundschulzeit inzwischen gesunde Zähne. Zu Beginn der gruppenprophylaktischen Betreuung lag dieser Anteil bei nur 15%. Auch in allen anderen Altersgruppen ist ein Gesundheitsgewinn durch Kariesrückgang bei den Heranwachsenden unabhängig von ihrer sozialen Lage zu verzeichnen. Das ist ein Ergebnis der flächendeckenden kontinuierlichen gruppenprophylaktischen Betreuung, die auch zur gesundheitlichen Chancengleichheit beiträgt.

4,8 Millionen Kinder und Jugendliche wurden in den zurückliegenden 30 Jahren mit einem 1. Prophylaxeimpuls, bestehend aus zahnärztlicher Untersuchung plus einer weiteren präventiven Maßnahme, erreicht. Mit 2,9 Millionen waren die größte Gruppe dabei Schülerinnen und Schüler aus Grundschulen der Klassen 1 bis 6.

Sie standen am 28. Juni 2023 im Zentrum der Jubiläumsveranstaltung in der Potsdamer Stadtteilschule „Am Priesterweg“. Gesundheitsministerin Nonnemacher überzeugte sich anlässlich dieser Veranstaltung selbst davon, dass Gruppenprophylaxe bei Kindern und Erwachsenen ankommt. Gemeinsam mit Kindern, Lehrerinnen und Lehrern sowie zahlreichen Gästen erlebte sie, wie interessant die Mitmach-Stationen rund um die Zahn-und Mundgesundheit von den Teams der Zahnärztlichen Dienste aus dem ganzen Land gestaltet wurden und das Holzwurm Theater mit dem Stück „Manni Milchzahn“ Kinder und Gäste begeisterte.

Ein Highlight waren Zahnputzbrunnen und Kariestunnel von der Landeszahnärztekammer Brandenburg. Mit einem „Zaubertrank“ testeten die Kinder im Kariestunnel, wie gut sie ihre Zähne am Morgen geputzt hatten. Versteckte Zahnbeläge wurden sichtbar und konnten dann am Zahnputzbrunnen weggeputzt werden.

Ministerin Nonnenmacher appellierte an alle Akteure der Brandenburger Gruppenprophylaxe, in ihren Bemühungen um gesunde Kinderzähne nicht nachzulassen. Nur gemeinsam können die in 30 Jahren erzielten Erfolge für die Kindergesundheit nachhaltig gesichert und die im Bündnis Gesund Aufwachsen vereinbarten Mundgesundheitsziele 2025 erreicht werden.

alle Fotos auf dieser Seite: Fabian Schellhorn

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