Zahnmedizinische Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg
Auf den folgenden Seite informieren wir über Grundlegendes zum Thema Zahn- und Mundgesundheit sowie über unsere gruppenprophylaktischen Maßnahmen und Aktionen in Kindertagesstätten und Schulen des Landes Brandenburg.
Die Gruppenprophylaxe wird im Land Brandenburg durch die Zahnärztlichen Dienste der Landkreise und kreisfreien Städte umgesetzt. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Zahn- und Mundgesundheit aller Kinder und Jugendlichen des Landes Brandenburg. Sie motivieren in Kindertagesstätten und Schulen zu zahngesundem Verhalten.
Tag der Zahngesundheit 2024
Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!
Der bundesweite Tag der Zahngesundheit am 25. September ist seit über 30 Jahren regelmäßig Anlass, Themen der Zahn- und Mundgesundheit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. In diesem Jahr soll die Zahngesundheit von der Schwangerschaft bis zum Kleinkindalter besonders beleuchtet werden.
Im Land Brandenburg erhalten werdende Mütter mit dem Mutterpass über die gynäkologischen Praxen auch den Zahnärztlichen Prophylaxe-Pass "Mutter und Kind". Er enthält Informationen für den frühzeitigen Schutz der Mundgesundheit von Mutter und Kind und erinnert auch an den ersten Zahnarztbesuch mit dem Baby. Je früher die Prävention ansetzt, desto besser sind die Chancen der Kinder auf gesunde Zähne.
Ab dem 1. Lebensjahr wird der Zahnärztliche Prophylaxe-Pass für Vorschulkinder durch die Zahnärztlichen Dienste der Gesundheitsämter in den Kitas ausgegeben. Er ist ein übersichtliches Instrument zur Dokumentation der durchgeführten präventiven Maßnahmen in den Zahnarztpraxen und der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe. Der Zahnärztliche Prophylaxe-Pass für Schulkinder enthält ergänzend die Möglichkeit zur Dokumentation kieferorthopädischer Maßnahmen.
Im Rahmen der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe erreichen die Zahnärztlichen Dienste kontinuierlich und regelmäßig alle Kinder in ihrer Lebenswelt. Sie setzen gesundheitsförderliche Impulse zum Zähneputzen, kauintensiven Ernährung und Fluoridierung, untersuchen die Kinder und erinnern Eltern an den Zahnarztbesuch. Im Ergebnis dieser flächendeckenden präventiven Betreuung konnte für Kinder und Jugendliche ein deutlicher Gesundheitsgewinn durch Kariesrückgang erreicht werden.
Die Zahnärztlichen Dienste beziehen die pädagogischen Fachkräfte und Eltern mit ein. Sie bieten Vorträge und Beratungen an, um z. B. über die Folgen des Dauergebrauchs von Nuckelflaschen mit süßen Getränken aufzuklären oder wie sich das tägliche Zähneputzen in der Einrichtung umsetzen lässt.
Für die Kita wird empfohlen:
- Alle Kinder putzen täglich nach den Hauptmahlzeiten gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft die Zähne.
- Kinder unter zwei Jahren putzen im Regelfall mit einer feuchten Zahnbürste ohne Zahnpasta ihre Zähne.
- Kinder ab zwei Jahren putzen mit altersentsprechend dosierter, fluoridhaltiger Zahnpasta.
- Die Kita hilft mit, den Schnuller oder das Daumenlutschen im zweiten Lebensjahr abzugewöhnen.
- Eltern zu bitten, die Kinder zum 2x täglichen Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu motivieren und die Zähne nachzuputzen.
Presseinformation des Aktionskreises zum Tag der Zahngesundheit vom 18. Januar 2024
Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!
Die Schwangerschaft ist eine einzigartige und emotionale Zeit. Sie wirft viele Fragen auf, vor allen Dingen, wenn es sich um das erste Kind handelt. Besonders häufig denken Schwangere über das Thema Gesundheit nach: Wie kommt man als werdende Mutter fit durch diese 40 intensiven Wochen? Und wie bereitet man dem heranwachsenden Baby einen optimalen Start ins Leben, sowohl vor als auch nach der Geburt? Eine ausgewogene Ernährung und gute Mundgesundheit können zu einem komplikationslosen Verlauf der Schwangerschaft beitragen.
Wie genau das gelingt, beleuchtet der Tag der Zahngesundheit 2024. Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“ rückt der jährlich am 25. September stattfindende Aktionstag die Zahngesundheit von Schwangeren sowie Kindern in den ersten drei Lebensjahren in den Mittelpunkt.
Gesunde Zähne von Anfang an
Die Brandenburger Gruppenprophylaxe feierte 30-jähriges Jubiläum
Gesundheitsministerin Nonnemacher überzeugte sich anlässlich einer Jubiläumsveranstaltung am 28. Juni 2023 in Potsdam selbst davon, dass Gruppenprophylaxe bei Kindern und Erwachsenen ankommt. Gemeinsam mit Kindern, Lehrerinnen und Lehrern sowie zahlreichen Gästen erlebte sie die von den Zahnärztlichen Diensten der Gesundheitsämter betreuten Mitmach-Stationen rund um die Zahn-und Mundgesundheit und das Holzwurm Theater mit dem Stück „Manni Milchzahn“, das Kinder und Gäste begeisterte. Ein Highlight waren Zahnputzbrunnen und Kariestunnel von der Landeszahnärztekammer Brandenburg. Mit einem „Zaubertrank“ haben die Kinder im Kariestunnel getestet, wie gut sie ihre Zähne am Morgen geputzt hatten. Versteckte Zahnbeläge wurden sichtbar und konnten dann am Zahnputzbrunnen weggeputzt werden.
zur Pressemitteilung mit Bildern
Die Jubiläumsveranstaltung "30 Jahre Brandenburger Gruppenprophylaxe" fand in der Grundschule "Am Priesterweg" in Potsdam statt. Auch die Schule berichtet über die Veranstaltung auf ihrer Internetseite: http://www.grundschule-am-priesterweg.de/fotos/2/182307/sonstige/30-jahre-zahn%C3%A4rztliche-gruppenprophylaxe-brandenburg.html
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz informiert hier über das Jubiläum: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/presse/pressemitteilungen/detail/~28-06-2023-30-jahre-gruppenprophylaxe
Die Landeszahnärztekammer hat ebenfalls eine Pressemitteilung herausgegeben: https://service.lzkb.de/eine-erfolgsgeschichte-feiert-jubilaeum-brandenburger-gruppenprophylaxe/
Publikationen
Die Brandenburger Gruppenprophylaxe gem. § 21 SGB V hat sich in drei Jahrzehnten zum reichweitenstärksten Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche entwickelt. Immer mehr Kinder im Land Brandenburg werden mit gesunden Zähnen groß. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsbericht „30 Jahre gemeinsam für gesunde Kinderzähne“ den Gesundheitsministerin Nonnemacher anlässlich der Jubiläumsveranstaltung am 28. Juni 2023 vorstellte. In den vergangenen 30 Jahren wurden durchgehend über 80% der Kindereinreichungen gruppenprophylaktisch betreut. Ein Betreuungsgrad, der in der Corona-Pandemie dramatisch zurückging, da die Teams der Zahnärztlichen Dienste überwiegend in der Pandemiebekämpfung tätig sein mussten. Wie in dieser Zeit Gruppenprophylaxe gelebt wurde, welche Probleme auftraten und wie sich diese Präventionsstrategie sogar in der Krise bewährt hat, darüber gibt der Bericht ebenfalls Auskunft.
76% der 12-Jährigen haben zum Ende ihrer Grundschulzeit inzwischen gesunde Zähne. Zu Beginn der gruppenprophylaktischen Betreuung lag dieser Anteil bei nur 15%. Auch in allen anderen Altersgruppen ist ein Gesundheitsgewinn durch Kariesrückgang bei den Heranwachsenden unabhängig von ihrer sozialen Lage zu verzeichnen. Das ist ein Ergebnis der flächendeckenden kontinuierlichen gruppenprophylaktischen Betreuung, die auch zur gesundheitlichen Chancengleichheit beiträgt.
4,8 Millionen Kinder und Jugendliche wurden in den zurückliegenden 30 Jahren mit einem 1. Prophylaxeimpuls, bestehend aus zahnärztlicher Untersuchung plus einer weiteren präventiven Maßnahme, erreicht. Mit 2,9 Millionen waren die größte Gruppe dabei Schülerinnen und Schüler aus Grundschulen der Klassen 1 bis 6.
Weitere Publikationen finden Sie hier.