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Zahnmedizinische Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg

Auf den folgenden Seite informieren wir über Grundlegendes zum Thema Zahn- und Mundgesundheit sowie über unsere gruppenprophylaktischen Maßnahmen und Aktionen in Kindertagesstätten und Schulen des Landes Brandenburg.

Die Gruppenprophylaxe wird im Land Brandenburg durch die Zahnärztlichen Dienste der Landkreise und kreisfreien Städte umgesetzt. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Zahn- und Mundgesundheit aller Kinder und Jugendlichen des Landes Brandenburg. Sie motivieren in Kindertagesstätten und Schulen zu zahngesundem Verhalten.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit und Soziales vom 25. September //  Nummer: 129/2025

Tag der Zahngesundheit: Gesundheitsministerin Müller ruft zu regelmäßigen Zahnarztbesuchen auf

Generell gute Zahngesundheit dank zahnmedizinischer Gruppenprophylaxe

Gesunde Zähne halten ein Leben lang – und die Grundlage dafür wird schon im Kindesalter gelegt. Die richtige Zahnpflege ist dafür ebenso wichtig wie regelmäßige Zahnarztbesuche schon von klein auf. Darauf weist Gesundheitsministerin Britta Müller anlässlich des Tags der Zahn-gesundheit am 25. September hin. Dank der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe hat sich die Mundgesundheit im Land in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Die Gruppenprophylaxe wird durch die Zahnärztlichen Dienste der Landkreise und kreisfreien Städte umgesetzt. Dabei werden in Kitas und Schulen verschiedene Maßnahmen und Aktionen durchgeführt, um den Kindern zu zeigen, wie Zähne richtig geputzt und gesund erhalten werden.

Gesundheitsministerin Britta Müller: „Für die Gesundheit unserer Kinder – und das gilt auch für die Zahngesundheit – sind wir als Gemeinschaft verantwortlich. Für eine gute Mundhygiene ist die tägliche und richtige Zahnpflege unerlässlich. Das tägliche Zähneputzen muss deshalb schon in der Kita und später auch in der Schule gemeinsam geübt werden. Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe sorgt seit mehr als 30 Jahren im Land Brandenburg dafür, dass schon die Kleinsten damit vertraut gemacht werden, wie man richtig die Zähne putzt. Aber auch die Eltern müssen helfen, das Gelernte daheim weiter zu vertiefen. Ebenso wichtig sind regelmäßige Zahnarztbesuche. Wenn ein Großteil der Eltern nicht mit ihren Kindern zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung geht, wie jüngst eine Erhebung einer Krankenkasse gezeigt hat, dann macht mir das als Gesundheitsministerin Sorgen. Ich appelliere daher an alle Brandenburger Eltern: Gehen Sie mit ihren Kindern regelmäßig zu ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt – der Gesundheit ihrer Kinder zuliebe.“

Die Zahnärztlichen Dienste im Land Brandenburg untersuchen und betreuen die Kinder und Jugendlichen in den Kitas und Schulen schuljährlich bis zur Vollendung des 12. Lebensjahrs, bei erhöhtem Kariesrisiko auch bis zum 16. Lebensjahr. Neben der zahnärztlichen Untersuchung wird mit weiteren gruppenprophylaktischen Maßnahmen nicht nur die Technik des Zähneputzens gezeigt, sondern auch über Themen informiert, die in den jeweiligen Altersgruppen besonders relevant für die Mundgesundheit sind, unter anderem über die Bedeutung von Fluoriden oder gesunder Ernährung.

Die Mundgesundheit hat sich im Land Brandenburg in den letzten Jahren stetig verbessert. So wiesen im vergangenen Jahr in der Altersgruppe der Dreijährigen 89,8 Prozent naturgesunde Milchgebisse auf, bei den Zwölfjährigen lag der Anteil an naturgesunden bleibenden Gebissen bei 77,9 Prozent.

Insgesamt wurden durch die Zahnärztlichen Dienste der Kreise und Städte im Schuljahr 2023/2024 216.754 Kinder und Jugendliche untersucht, darunter 66,6 Prozent aller Kitakinder und 79,4 Prozent der Grundschüler. In den Förderschulen betrug die Untersuchungsquote 77,8 Prozent.

Ministerin Müller betont in diesem Zusammenhang: „Leider ist die zahnmedizinische Betreuung in den Schulen und Kitas während der Corona-Pandemie im Zuge der Lockdowns deutlich zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, die hohe Untersuchungsquote, die es vor der Pandemie gab, nicht nur wieder zu erreichen, sondern möglichst zu übertreffen. Denn mit der kontinuierlichen Prophylaxe legen wir in Brandenburg die Basis dafür, dass unsere Kinder mit gesunden Zähnen aufwachsen.“

Hintergrund
Der Tag der Zahngesundheit findet bundesweit jährlich am 25. September statt. In diesem Jahr steht die Bedeutung des Speichels für die Zahn- und Mundgesundheit im Fokus. Dieser unterstützt eine gute Verdauung, sorgt für die Aufrechterhaltung der Mundfeuchtigkeit und -flora sowie für den Schutz der Mundschleimhaut und der Zähne. Zudem wirkt Speichel antibakteriell und neutralisierend auf Säuren, was der Entstehung von Karies an den Zähnen entgegenwirkt.

Die Zahnärztlichen Dienste werden auch in diesem Jahr wieder mit einem bunten Programm verschiedener, interessanter Veranstaltungen in den Landkreise

Pressemitteilung des Aktionskreises zum Tag der Zahngesundheit vom 31. Juli 2025

Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke

  • Viele Menschen wissen nicht, wie entscheidend Speichel für die Mund- und Allgemeingesundheit ist.
  • Er kann Zähne vor Säureangriffen schützen und Krankheitserreger abwehren, die über den Mund in den Körper gelangen.
  • Ausreichender Speichelfluss, eine gesunde Mundflora und regelmäßige zahnmedizinische Prophylaxe sind wichtig für die Mundgesundheit.

Die erstaunlichen Eigenschaften des Speichels sind den meisten Menschen unbekannt. Viele ekeln sich sogar, wenn sie an Spucke denken. Der Tag der Zahngesundheit 2025 will mit dem Imageproblem des Speichels aufräumen, seine Rolle für unsere Gesundheit verdeutlichen und Tipps zur Stärkung der „Superkraft Spucke“ vermitteln.

„Speichel ist ein echtes Multitalent in unserem Mund“, betont in diesem Sinne Prof.Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer. „Er macht  elementareFunktionen wie Sprechen, Schlucken oder Essen überhaupt erst möglich.“ Zudem fördert er dank seines hohen Gehalts an Kalzium und Phosphaten die Remineralisierung des Zahnschmelzes. Nach dem Essen neutralisiert Speichelschädliche Säuren in der Mundhöhle und baut die wertvollen Mineralstoffe raschwieder in die Zähne ein.

Ohne Spucke läuft’s nicht

Unser Immunsystem wäre ohne den Baustein Speichel schlechter aufgestellt. Erenthält Abwehrstoffe wie Antikörper, Enzyme oder Lactoferrin, die Mikroorganismenbekämpfen und Wunden im Mund heilen. Die Liste seiner Top-Eigenschaften lässt sich noch erweitern: Speichel lässt uns beim Essen Aromen  erschmecken und sorgt dafür, dass wir Nahrung schlucken können.

Wie wichtig Speichelfluss für unser Wohlbefinden ist, wird oft erst klar, wenn uns die  Spucke auf Dauer wegbleibt. Menschen, die zum Beispiel aufgrund von Krebs-oder chronischen Erkrankungen an Mundtrockenheit leiden, sind in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins  für Zahnhygiene (VfZ), führt aus: „Trockene Münder können richtig weh tun. Die Schleimhaut wird empfindlich, es kommt zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Essen und sogar beim Schlafen. Oft wird, resultierend aus diesem Leidensdruck, die Zahnpflege vernachlässigt, weil das Putzen unangenehm ist.“ Regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken, verbessert den Speichelfluss. Das Kauen zuckerfreier Kaugummis fördert ihn ebenfalls. Außerdem kann die Verwendung einer milden Zahnpasta das Zähneputzen erleichtern. Bei Mundtrockenheit sollten sich Betroffene zahnärztlich oder ärztlich beraten lassen. In schweren Fällen können Speichelersatzmittel oder spezielle Medikamente Linderung verschaffen.

Auch eine Superkraft braucht manchmal Hilfe

Bei allen Stärken hat Speichel aber auch eine Schwäche: Einige seiner Bestandteile lagern sich auf der Zahnoberfläche an. Dieser Biofilm schützt einerseits den Zahnschmelz, bietet aber andererseits Andockfläche für bakteriellen Zahnbelag, auch als Plaque bekannt. Entfernt man diese nicht regelmäßig, drohen Karies und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats). Der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) hebt in diesem Kontext die Bedeutung der Individual- und Gruppenprophylaxe hervor. „Beide tragen dazu bei, das Mikrobiom der Mundhöhle effektiv in einem (zahn)gesunden  Gleichgewicht zu halten und den Wundersaft Speichel in seinen vielfältigen Schutzfunktionen zu unterstützen.“ Die aufsuchenden und niedrigschwelligen Angebote der Gruppenprophylaxe bringen Kindern schon früh das Thema Mundhygiene nahe. Davon profitieren besonders junge Menschen aus Familien mit einem schlechteren Zugang zum Gesundheitswesen.

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